Sorgt euch nicht
Liebe Geschwister, liebe Freunde,
Weihnachten steht vor der Tür. Die Vorbereitungen sollen starten, die Vorfreude wächst und dann findet man unter der Zwischendecke im Bad eine feuchte Decke und Schimmel oder man muss sich einer anstrengenden Behandlung unterziehen. So war das aber nicht geplant. Als Josef und Maria kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes nach Bethlehem reisen mussten, hatten sie sich das auch nicht so vorgestellt. Das war so nicht geplant und die Sorgen wurden auch dort bestimmt groß. Spätestens als die Herbergen voll waren und sie keinen Platz zur Übernachtung fanden.
Wenn man dann vor solchen Problemen steht, geht es oftmals ganz schnell mit dem Sorgen los. Wie soll das werden, was kommt noch alles danach und werden wir das auch wirklich durchstehen können? All dem hält Gott ein „Sorgt euch nicht!“ entgegen. In dem Text aus Lukas 12, 22ff. geht es zwar um Nahrung und Kleidung, doch ich denke, wir dürfen das auf alle Belange unseres Lebens beziehen. Auch Covid-19 lässt die einen unter Sorgen zusammenbrechen, die nächsten sehen darin schon das Ende der Welt.
Wie also soll ich so ein „Sorgt euch nicht“ verstehen? Jesus erklärt uns, dass wir nicht in Panik verfallen sollen. „Macht euch keine Unruhe“, heißt es in dem Text. Unruhe / Furcht ist ein schlechter Ratgeber. Stattdessen sollen wir uns auf Gott konzentrieren. Unser Vater weiß, was wir bedürfen. Wir können selbst all unser Geld den Armen geben und würden doch nur von Gottes Reichtum profitieren.
Sorgt euch nicht, vertraut stattdessen. Doch soll ich jetzt alles außer acht lassen. Soll ich mich selber nicht schützen, weil Gott ja mein Schutz ist? Sorgt euch nicht bedeutet nicht, alle Vorsicht außer acht zu lassen. Sondern es bedeutet, nicht die Sorgen die Führung übernehmen zu lassen. Gott soll die Führung in unserem Leben haben. Doch dafür muss ich mit Gott reden.
Das ist auch nichts, was von heute auf Morgen funktioniert. Gott zu vertrauen und ihm die Führung zu überlassen, ist zu allererst eine Entscheidung, aber dann auch ein Prozess. Schritt für Schritt kommen wir zu einem Vertrauen in Gott. Und wie es in Prozessen üblich ist, wird es auch manchmal Rückschläge geben. Doch in dem ganzen Prozess ist das Wichtigste die Kommunikation. Gehen wir immer wieder ins Gebet.
Sorgt euch nicht! Vertraut darauf, dass Gott euch hilft, wenn ihr Unachtsam seid. Wenn eure eigene Vorsorge versagt, wenn es sogenannte Schicksalsschläge gibt. Sorgt euch nicht, und was noch viel wichtiger ist, schraubt eure eigenen Ansprüche runter. Eine Wohnung muss nicht immer super aussehen. Eure Aufgaben können auch andere übernehmen. Und das Weihnachtsfest muss nicht perfekt sein. Das war es zu Jesu Geburt, aus Sicht von Josef und Maria, auch nicht.
Sorgt euch nicht!
In diesem Sinn wünsche ich euch ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Euer Detlef