Gelassenheit in der Krise
Liebe Leser des Boten,
Was für eine Zeit, in der wir leben! Wenn man uns vor einigen Monaten verraten hätte, was alles kommen wird in den nächsten Wochen, wir hätten es sicherlich nicht geglaubt. Den meisten in dieser Welt mag diese Zeit wohl eher Angst bereiten. Vielleicht auch nur Unbehagen. Vielleicht Respekt. Aber Gelassenheit? Ist das möglich?
Ich denke, wir haben bereits viel gehört und gelesen über das neuartige Virus, das seit ca. Januar d.J. immer mehr die Medien beschäftigt. Manches ist wahr, was berichtet wird, manches nicht. Aber wie filtern wir heraus, was gut ist? Was uns allen gut tut? Wie beeinflussen wir die Welt, in der wir leben? Wie reden wir über die Politiker, die unser Land (das betrifft inzwischen nahezu jedes Land dieser Welt) jetzt lenken? Die Entscheidungen treffen. Entscheidungen, die wir manchmal nicht ganz nachvollziehen können. Die uns einengen in unserer Freiheit (besonders in Demokratien, wie wir sie in Deutschland haben). Mag sein, dass wir vieles nicht verstehen. Ich möchte an dieser Stelle eine Passage aus der Bibel heranziehen, in der Paulus gute Worte an die Römer schreibt. Dort steht, dass jede Regierung von Gott eingesetzt ist. (Römer 13,1ff). Und an Timotheus schreibt Paulus, dass wir für unsere Regierenden beten sollen (1. Timotheus 20,1ff). Es sind wahrlich keine leichten Entscheidungen, die Verantwortliche in den letzten Wochen zu treffen hatten. Und man muss erwarten, dass das noch nicht das Ende der Krise ist.
Wir leben in einer sehr spannenden Zeit. Für mich war es in den ersten 56 Jahren meines Lebens noch nie so aufregend. Hin und wieder lasse ich mich von den Geschehnissen in dieser Welt derart vereinnahmen, dass ich besorgt bin. Dann vergesse ich wer über allem wacht. Es ist immer noch Gott, der auch diese Krise
- nicht verursacht hat,
- sie sehr wohl kennt und
- seinen Nachfolgern da durchhelfen wird.
Gott ist nicht der Verursacher dieser Krise. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in einer gefallenen Welt leben, in der – das kann man schon seit Jahren beobachten – die Menschheit immer mehr ihren egoistischen Bedürfnissen nachgeht. Es ist eine Welt, die seit Jahren Gott ablehne und schreit: „Gott, lass mich in Ruhe!“ Es ist auch eine Welt, die jetzt schreit: „Warum lässt Gott sowas zu?“ Gott ist kein Süßigkeitenautomat, der immer so reagiert, wie es uns beliebt. Er lässt uns gewähren, wenn wir ohne ihn leben wollen. Dann sollten/dürfen wir uns auch nicht beschweren, wenn Dinge geschehen, die aus dem Reich des Bösen kommen. Von Gott kommen sie jedenfalls nicht.
Gott schläft nicht. Er kennt die Not der Menschen sehr wohl. Und er wird weiter um uns werben. Er möchte, dass wir in einer Beziehung zu ihm leben. Das bedeutet, dass wir ihn suchen sollen. Vielleicht ist jetzt wieder so eine Zeit, in der Menschen sich wieder zu Gott wenden. In der sie ihn suchen. Vielleicht erkennt der eine oder andere, von wem aller Segen kommt. Gott liebt es, uns zu segnen. Haben wir ein „Ja“ zu Jesus, und dass er unsere Schuld am Kreuz getilgt hat, dann werden wir den Segen Gottes, der schon da ist, sehen, erfahren, spüren (Galater 3,1-14).
Und so erleben wir, dass Gott uns durch die Krise durchhelfen, durchtragen, begleiten wird. Gott ist denen, die ihn suchen, nicht ferne. Er ist bei uns. Wieder einmal passt das Bild von den zwei Spuren im Sand, wo man etwas später nur noch eine sieht. Dieses Bild soll zeigen, dass in der Phase, wo nur noch eine Spur im Sand zu sehen ist, Gott die Person, die mit ihm unterwegs war, getragen hat.
Einmal mehr dürfen wir uns auch Psalm 91 verinnerlichen. Es ist gut, wenn wir diesen Psalm auswendig können. Erstens macht er Mut in der aktuellen Situation. Außerdem rüsten wir uns damit für eine eventuell folgende Krise.
Was lehrt uns die aktuelle Zeit? Dass es immer wieder Krisen geben kann. Sozusagen aus „heiterem Himmel“.
Und was lehrt uns das Wort Gottes? Dass wir auf den Herrn schauen, mit all unseren Sorgen zu ihm kommen dürfen. Denn er will für uns sorgen.
Ich wünsche allen Lesern die Freiheit von den Sorgen der Welt loszulassen und gelassen dem Herrn zu vertrauen.
Andreas