Was ist Wahrheit
Für Pilatus war das eine rhetorische Frage. Schließlich hatte er immer Recht und das letzte Wort. Aber Wahrheit ist nicht relativ. In der Regel wissen wir ganz genau, ob das, was wir sagen, stimmt oder nicht. In manchen Situationen empfinden wir die Wahrheit als unbequem, beschämend oder hart, ja sogar lieblos. Dann erscheint uns die Unwahrheit als Alternative oft einfacher, angenehmer und vorteilhafter. In Wirklichkeit gehören aber Liebe und Wahrheit zusammen. Jesus Christus wird als perfekte Vereinigung von beidem in der Bibel dargestellt.
In Epheser 4, 23-25 schreibt Paulus: „Und ihr wurdet gelehrt, euch in eurem Geist und in eurem Denken erneuern zu lassen und den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gottes Bild erschaffen ist und dessen Kennzeichen Gerechtigkeit und Heiligkeit sind, die sich auf die Wahrheit gründen. Darum legt alle Falschheit ab und haltet euch an die Wahrheit, wenn ihr miteinander redet.Wir sind doch Glieder ein und desselben Leibes!“ Legt alle Falschheit ab. Nicht nur böswillige Lügen sind ein Problem. Viele meinen, ein bisschen Flunkern sei in Ordnung, solange man dem anderen nicht schadet. Oder eine Notlüge ist doch nicht so schlimm. Lüge bleibt Lüge, auch wenn ich ein Not davor setze. Genauso wie halbe Wahrheiten immer noch ganze Lügen sind. Gott fordert uns nicht nur auf, das Lügen zu lassen, sondern auch immer die Wahrheit zu sagen.
Die Entscheidung für Jesus geht mit einem neuen Lebensstil einher. Wenn wir den neuen Menschen anziehen, den Gott nach seinem Bild schafft, dann passt Lügen nicht mehr zu uns. Denn Lügen passt nicht zu Gott. Gott ist wahrhaftig und die Wahrheit in Person. Lügen ist daher etwas gegen Gott.
Warum bringt Paulus in Vers 25 Wahrheit und Teil der Gemeinde sein in Verbindung? Beides bedingt sich.
Wir können keine Gemeinschaft sein, wenn kein Vertrauen unter uns herrscht. Einer wird den anderen bekämpfen und das ist dem Reich Gottes hinderlich. Ich vertraue Menschen, von denen ich das Gefühl habe, dass sie mir ehrlich gegenüber sind. Und so geht es den anderen mir gegenüber sicherlich auch. Wir müssen einander vertrauen, insbesondere dann, wenn Entscheidungen gefällt werden. Vertrauen aber ist die Folge von Wahrhaftigkeit.
Doch was ist, wenn ich noch meine Probleme mit der Wahrheit habe. Wenn ich noch häufig flunker. Als Erstes hilft Gebet. Bitte Gott darum, dir zu zeigen, wo du nicht ehrlich warst oder bist. Bringe es ihm und lass dich verändern. Es ist nicht leicht. Und als Zweites such dir einen Rechenschaftspartner. Eine Person, zu der du Vertrauen aufbauen kannst und die dich unterstützen und ermutigen kann. Bitte diese Person um ehrliches Feedback. Wer Vertrauen in andere Christen setzt, wird selten enttäuscht. Denn wir sind vor Gott alle in der gleichen Situation. Und wenn du fällst, mach das was meine Frau mir immer empfiehlt: Aufstehen, Krone richten und weitermachen. Denn wir sind alle Königskinder.
Euer Detlef