Weihnachten
Liebe Geschwister, liebe Freunde,
es wieder einmal so weit. Weihnachten steht vor der Tür. Man merkt das nicht nur an Regalen im Supermarkt, die mit allerlei Weihnachtskram gefüllt sind, oder an der Weihnachtsmusik die bald aus allen Lautsprechern tönt. Nein, auch im Friedensheim wird sich auf das Weihnachtsfest vorbereitet. Der alljährliche Basar steht an – da fällt mir ein, ich wollte doch auch mal etwas zur Versteigerung beitragen – und auch der Gottesdienst am Heiligen Abend wird schon geplant. Jedes Jahr erfolgt die gleiche Routine, wenn man mit Erschrecken feststellt, dass es wieder so weit ist.
Nein, es nicht jedes Jahr das Gleiche. Weihnachten ist jedes Jahr immer wieder neu und doch so gleich. Da werden Brauchtümer und Traditionen gepflegt. Am Heiligen Abend wird der Gottesdienst besucht und im Anschluss trifft man sich mit der Familie. Das habe ich schon als Kind erlebt und so feiere ich auch heute noch Weihnachten. Ein paar der Bräuche sind weggefallen, dafür sind neue Traditionen hinzugekommen. Jedes Jahr derselbe Ablauf. Man braucht schon kaum einen Beteiligten fragen, die Antwort bleibt die gleiche. „Wie im letzten Jahr!“ Und was ist Weihnachten nun für mich, für uns persönlich.
Weihnachten, das sind Traditionen. Ob es nun der Weihnachtsbaum, die Weihnachtsgans oder Kartoffelsalat mit Würstchen sind. Aber war da nicht noch mehr? War da nicht etwas von großer Freude? „Siehe, ich verkündige euch große Freude …“ (Lukas 2, 10), so lesen wir in der Weihnachtsgeschichte. Freuen wir uns auch über das, was der Engel da verkündet, oder freuen wir uns nur über die tollen Geschenke, die unter dem Baum liegen.
Gott macht sich uns zum Geschenk in seinem Sohn Jesus Christus. Ich weiß darum, aber lebe und fühle ich es auch? Dieser Punkt von Weihnachten gerät schnell in den Hintergrund. Aber da helfen ja diese Traditionen, diese Wiederholungen, um mir das immer wieder neu ins Bewußtsein zu rufen. Vielleicht sind sie genau deshalb so wichtig.
Das Volk Israel wurde von Gott aufgefordert sich regelmäßig an den Auszug aus Ägypten zu erinnern, indem es das Passah Fest feiert. Eine jährliche Erinnerung, damit es nicht vergessen wird und nicht zu einer Legende und Sage verkommt. Es ist geschehen, denn Gott hat in das Leben seines auserwählten Volkes eingegriffen. Genau so sehe ich inzwischen auch Weihnachten und Ostern. Eine jährliche Erinnerung daran, dass Gott in das Leben aller Menschen und nicht nur seines auserwählten Volkes eingegriffen hat. Eine Erinnerung damit dieses Geschehen nicht zu einer Legende verkommt. Ähnlich wie wir beim Abendmahl den Tod Christi verkünden, dürfen wir als Christen zu Weihnachten die Geburt Jesu verkünden, bis er wiederkommt. Immer und immer wieder.
Wir dürfen und sollen uns erinnern, damit es eben nicht in Vergessenheit gerät. Und ähnlich wie Paulus möchte ich sagen, egal wie diese Geschichte von Weihnachten verkündet wird, wichtig ist es, dass sie verkündet wird. Wenn dazu Traditionen nötig sind, dann möchte ich diese Traditionen feiern und versuchen, sie mit Leben und dieser wunderbaren Botschaft zu füllen.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gesegnete Weihnachtszeit.
Euer Detlef